Kunst ohne Grenzen!
Bunte Schnipsel breiten sich auf dem Tisch aus und ergeben nichts als einen großen Haufen Wirrwarr. Kommt Ihnen das bekannt vor? Vielleicht beim Basteln mit Kindern… Aber warum machen wir das überhaupt? Mühsam die kleinsten Details aus Zeitschriften herauszuschneiden und stundenlang zu überlegen, was an welche Stelle geklebt werden soll? Genau… um uns Auszudrücken. Bei Collagen, besonders denen aus dem Dadaismus, steht dieses Element im Mittelpunkt. Die erstellte Collage zum Thema „typisch Mann, typisch Frau“ zeigt das klischeehafte Denken der Gesellschaft über Männer und Frauen auf und verdeutlicht die kritische Rollenverteilung, deren Diskussion hoch aktuell ist.
Wichtige Leitmotive dieser Collage sind Gegenstände, wie Schmuck und Transportmittel, wie Autos, die eine Oberflächlichkeit in der Beschreibung von Mann und Frau unterstreichen. Die bunten Schnipsel dienen als Anregung sich mit dieser Thematik zu befassen und die kleinen Details zu analysieren, um sie schlüssig in einen Kontext zu setzen. Ausdruck, als Zeichen der Selbstwirksamkeit und Individualität kann beispielsweise in der kreativen Freizeitgestaltung von Klienten sehr bedeutend sein. Aus diesem Grund eignet sich das Erstellen von Collagen, um dem Klienten eine neue Form des Mitteilens zu ermöglichen. Hilfestellung kann man leisten, indem man stellvertretend schneidet oder Zeitschriften zur Auswahl stellt, um den Klienten so zu unterstützen. Diese Kunstform benötigt kaum große Vorbereitung und jeder kann sich einbringen. Entscheiden ist, dass die Menschen Spaß haben, die eigene Idee kreativ zu arbeiten und zu gestalten. Diese Art von Kunst ermöglicht es jedem, sich mitzuteilen, mit oder ohne Behinderung. Dementsprechend kann das gemeinsame Collagenerstellen auch ein inklusives Angebot sein und eine Brücke bauen zwischen Menschen mit und ohne eine Behinderung. Aber Achtung! Sich vorher Gedanken zu machen, wie das Gesamtwerk harmonieren soll, ist wichtig, um sich zum Schluss nicht zu „verkleben“. In der Collage „Typisch Mann, typisch Frau“ hätte man noch mehr Details einbauen können, wobei man bei Collagen darauf achten sollte, diese nicht zu überladen. Kunst ist Kommunikation und jeder sollte sie nutzen können.
Na, bist du bereit?
Autorin: Elisabeth Kruschewsky
Inspiration: Hannah Höch, Kurt Schwitters, John Heartfield – unsere Realität
Theorie: Die drei Perspektiven künstlerischen Handelns/Kreativer Prozess
Lernsituation: „Typisch Frau, typisch Mann, typisch ICH – Ver-rückte Gestalten“