Unterwasserwelten – Yves Klein

BFK 2 · 2019

„Des Kaisers neue Kleider“ oder was hat dieser Kurz-Trick Film mit Unterwasserwelten zu tun?

Kommen wir erstmal zu der Geschichte:

Die Geschichte handelt von einem Kaiser, der sich von zwei Betrügern für viel Geld neue Gewänder weben lässt. Diese machen ihm vor, die Kleider wären was besonderes, und könnten nur von intelligenten Menschen gesehen werden und nicht von dummen Menschen. Aus Eitelkeit erwähnt auch er nicht, dass er die Kleider nicht sehen kann, Auch die Personen, denen er die Gewänder präsentiert, sind begeistert über die scheinbar schönen Kleider. Der Schwindel fliegt erst beim Festzug auf als ein Kind sagt, dass der Kaiser keine Kleider an hat. Der Kaiser erkennt, dass das Volk recht zu haben scheint und setzt aber die Parade stoisch fort.

Mit diesem Kurzfilm begann unser Projekt „Unterwasserwelten“. Wir schauten uns den Film an und besprachen was in diesem Märchen vorgefallen ist. Aus Eitelkeit gab der Kaiser viel Geld für die unsichtbaren Kleider aus. Und aus Angst, dass man als dumm dargestellt werden könnte, machten die Menschen mit und begeisterten sich für die unsichtbaren Kleider.

Im zweiten Teil des Projekts bekamen wir von Frau Wilhelm-Schindler einen Infotext zum Künstler Yves Klein. Der Künstler Yves Klein brauchte für seine Werke nur eine einzige Farbe. Dabei bekam er Hilfe von einem Freund, der ein Chemiker war. Der Freund mischte für den Künstler eine ganz besondere Farbe an, seine Lieblingsfarbe: Blau. Ein Blau das strahlender und intensiver nicht sein kann. Dieses Blau trägt heute noch den Namen des Künstlers, IKB → Internationales Klein Blau.

Was Yves Klein und die Geschichte „Des Kaisers neue Kleider“ miteinander zu tun haben? Das kann ich euch sagen. Yves Klein präsentierte seine provokativste Ausstellung 1957, bei der er unter dem Namen „Die Leere“ einen leeren Raum zeigte.

Er entwickelte aber vor allem große wandhohe blaue Reliefs. Wir betrachteten und besprachen das Werk und jeder einzelne der BFK 2 hatten eine andere Vorstellung des Werkes. Einige meinten, dass es ein Weltall sein könnte, einige sagten es seien Wasserblasen. Und durch die Diskussion in der Klasse, was dieses Bild darstellen sollte, kamen wir zu dem Entschluss, dass es eine Unterwasserwelt ähnelt. Frau Wilhelm-Schindler brachte uns dann von einem Ausflug in ein Aquarium Bilder mit, die sie uns als Inspiration vorstellte. Aus diesen Zusammenhängen heraus kamen wir mit Hilfe der Geschichte und der Yves Klein Werke auf die Idee eine Unterwasserwelt zu gestalten.

Dazu nahmen wir leere Pizzakartons, die wir erst weiß bemalten und dann jeder individuell gestaltete, so wie es in einer Unterwasserwelt aussehen könnte. Wir benutzten Schwämme, Sandkörner, Federn, Zahnstocher, Knöpfe – alles was wir finden konnten – unserer Fantasie war keine Grenzen gesetzt. Anschließend bemalten wir die Pizzakartons blau an. Jeder mit einem eigenen „Blau“. Mit der Einfarbigkeit nahmen wir es zum Schluss nicht so genau, schließlich sind wir Kinderpfleger. (-;

Nachdem wir die Bilder gemeinsam aufhängten, reflektierten wir unser Werke. Wir, die BFK 2, waren stolz auf unsere Bilder. Jedes Bild sieht anders aus. Jedes Bild erzählt eine andere Geschichte.

Wie wir das im Kindergarten umsetzen und welche Kompetenzen die Kinder durch dieses Angebot erhalten:

Dieses Projekt kann man sehr gut als eine Angebotsreihe zum Thema Farben allgemein oder Unterwasserwelten in einer Kita umsetzen.

Kompetenzzuwachs:

Durch das Projekt wurde unter anderem die Kreativität gefördert, indem wir unserer Phantasie freien Lauf ließen und die Bilder so gestalten konnten, wie wir uns das vorgestellt haben.

Zudem wurde die emotionalen Kompetenzen im Sinne der der Selbstwirksamkeit gefördert, weil wir mit Stolz und Zufriedenheit über unser Werk redeten und es bestaunen konnten. Auch die Feinmotorik kam nicht zu kurz, weil wir mit kleinen Materialien, Schere und Kleber gearbeitet haben.

Sogar das räumliche Denken wurde geschult, da der Ausschnitt eine Tiefe durch eine zweite Ebene ermöglicht. Die Sinneswahrnehmungen spielte auch eine Rolle, z.B. durch das Fühlen der verschiedenen Materialien. Und bei diesem Projekt wurde zum einen die Selbstständigkeit gefördert, weil jeder selbst an seinem Bild gearbeitet hat und zum anderen die Sozialkompetenz, da wir alle Bilder gemeinsam und bewusst aufhängten und reflektierten.

Autorinnen: Derya und anschließender Redigierung durch ihre Chicas der BFK 2